Minileseprobe der Woche 14
Der kleine Trolle Jori lebte mit seinen Eltern in Trollhausen, einem kleinen Trolldorf, das tief im Wald lag.
Jori war fünf Jahre alt und besuchte seit einiger Zeit die erste Klasse der Schule für Trollkinder in Trollhausen. In der Trollschule lernten Jori und sein bester Freund Trann so seltsame Dinge wie Leisegehen und sich unsichtbar machen. Und anstatt wie andere, normale Kinder, lernte er nicht Lesen, Schreiben und Rechnen, sondern Bienenbetören, Mäusereiten und alles Wichtige über das Pilze- und Kräutersammeln.
Ja, Trollhausen war schon ein seltsamer Ort. Die erwachsenen Trolle huschten am helllichten Tag über den Marktplatz, der eigentlich nur eine kleine Lichtung im Wald war. Und obwohl es in Trollhausen vor Trollen nur so wimmelte, würden wir Menschen nichts Ungewöhnliches auf der kleinen Lichtung erkennen.
Erstens sind Trolle nämlich ganz klein – gerade einmal so groß wie ein halber Bleistift – und zweitens können erwachsene Trolle sich unsichtbar machen. Viele Menschen würden die Trolle ganz einfach für einen Pilz oder einen knubbeligen Stein oder für ein besonders knorriges kleines Bäumchen halten.
Trollkinder liefen allerdings nur nachts, wenn es sehr dunkel war, auf der kleinen Lichtung umher, und man sah sie auch nur in Begleitung von Erwachsenen, denn Trollkinder müssen erst lernen, sich unsichtbar zu machen und so leise zu gehen, dass wir Menschen sie nicht sehen oder hören können. Und genau um das zu lernen, gingen Jori und sein bester Freund Trann nun endlich zur Schule.
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